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21.03.2024

Aufgelöste „UNION 1873 Gießen“ will noch etwas Gutes tun

Gerhard Hopfenmüller (Ehrenvorsitzender UNION), Wolf Nestler (Schatzmeister UNION), Prof. Dr. Richard Göttlich (2. Vorsitzender Justus Liebig-Gesellschaft (JLGG), Prof. Dr. Gerd Hamscher (1. Vorsitzender JLGG), Martin Bliedung (Beisitzer UNION) mit dem Spendenscheck im Analytischen Labor von Justus Liebig.
Gerhard Hopfenmüller (Ehrenvorsitzender UNION), Wolf Nestler (Schatzmeister UNION), Prof. Dr. Richard Göttlich (2. Vorsitzender Justus Liebig-Gesellschaft (JLGG), Prof. Dr. Gerd Hamscher (1. Vorsitzender JLGG), Martin Bliedung (Beisitzer UNION) mit dem Spendenscheck im Analytischen Labor von Justus Liebig.

Gerhard Hopfenmüller, der Ehrenvorsitzende des aufgelösten Vereins „UNION 1873 Gießen“, übergab vor kurzem zusammen mit Schatzmeister Wolf Nestler und Beisitzer Martin Bliedung eine Spende in Höhe von 800 EUR zur Unterstützung des Liebig-Laboratoriums auf dem Weg zum Weltkulturerbe an die beiden Vorsitzenden der Justus Liebig-Gesellschaft. „Aus tiefer Verbundenheit zur Liebig-Gesellschaft unterstützen wir diese weltweit sichtbare historische Stätte der Chemie sehr gerne. Uns ist sehr wichtig, dass unser aufgelöster Verein noch etwas Gutes tun konnte.“ sagte Gerhard Hopfenmüller.

Das Ende eines Gießener Traditionsvereins

Die UNION 1873 Gießen hat ihre Vereinstätigkeit 2023, im Jahr des 150. Bestehens, eingestellt. Bis dahin spielte der Verein eine bedeutende Rolle in der Geschichte und Entwicklung der Stadt Gießen. Die 1873, im Todesjahr von Justus Liebig, gegründete Vereinigung hatte sich der Pflege von Geselligkeit, Freundschaft, Brauchtum und kulturellen Veranstaltungen verschrieben. Ähnlich einer studentischen Verbindung bot sie über viele Jahre hinweg Feste, kulturelle Vorträge, Dichterrezitationen und musikalische Darbietungen.

Wie viele traditionsreiche Vereine hatte die UNION in den letzten Jahren Schwierigkeiten bei der Anwerbung junger Mitglieder. Dies und die abnehmenden Teilnehmerzahlen bei den Veranstaltungen bedingten die Entscheidung, den Verein aufzulösen. Die Mitglieder beschlossen, die Archivalien des Vereins dem Gießener Stadtarchiv zu übergeben und das verbliebene Vereinsvermögen dem Liebig-Museum zu spenden. Es soll die Liebig-Gesellschaft bei ihren Bemühungen um die Anerkennung von Liebigs Labor als UNESCO-Weltkulturerbe unterstützen.

Was bleibt: das Naturdenkmal UNIONslinde

Am Gießener Hangelstein steht die 1893 gepflanzte „UNIONslinde“, deren 125-jähriges Jubiläum noch 2019 bei einer Wanderung gefeiert wurde. Als Naturdenkmal steht der Baum dafür, dass das Erbe und die Geschichte der Union 1873 Gießen über das Ende des Vereins im Jahr 2023 hinaus weiter bestehen.
„Solch historischen Bezugspunkte erhalten die Geschichte und Identität einer Gemeinschaft. Die UNION 1873 Gießen hat zur kulturellen und sozialen Landschaft der Stadt Gießen einen wertvollen Beitrag geleistet. Möge ihr Erbe auch in Zukunft einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, so der Wunsch der drei ehemaligen Vorstandsmitglieder.

Die beiden Vorsitzenden der Liebig-Gesellschaft, Prof. Dr. Gerd Hamscher und Prof. Dr. Richard Göttlich zeigten sich sehr erfreut über diese überraschende Spende: „Wir bedanken uns herzlich bei den Vertretern von UNION 1873 für die Übertragung des verbliebenen Vereinsvermögens. Einerseits ist es sehr schade, dass der Verein nach einem so langen Bestehen aufgelöst wurde. Andererseits empfinden wir durch diese Spende für das Liebig-Laboratorium eine große Wertschätzung unserer Bemühungen, das Museum auf dem Weg zum Weltkulturerbe fit für die Zukunft zu machen.“
Bei einer spontanen Führung durch die Räumlichkeiten zeigten sich die Besucher sehr gut informiert über die Gießener Stadtgeschichte und freuten sich über die Zukunftsperspektiven des Liebig-Museums.