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09.12.2022

Seitens der Justus Liebig-Gesellschaft gibt es eine große Erleichterung, dass beim gestrigen Termin mit dem LKA und den Brandursachenermittlern vorsätzliche Brandstiftung als Ursache ausgeschlossen werden konnte.

Ob ein technischer Defekt oder Fahrlässigkeit die Ursache waren, müssen die Ermittlungen zeigen – wir unterstützen diese von Anfang an vollumfänglich.
Die Analyse der Proben werden laut Aussage der Experten mindestens zwei Wochen in Anspruch nehmen, vorher können wir auch keine Aussagen zum weiteren Zeitplan treffen.
In welcher Form und wie schnell der anschließende Wiederaufbau vonstattengehen kann, ist im Dialog mit der Versicherung zu klären – dazu können wir mehr Details nennen, wenn die Begutachtung stattgefunden hat.
Die Dauer des Wiederaufbaus ist abhängig von der Verfügbarkeit von Fach-Unternehmen, denn es sind nicht nur die Brandschäden im historischen Hörsaal, sondern auch die Folgen der Verrußung und der hohen Temperaturen in weiteren Räumen des Gebäudes zu beheben.
Auch die Möglichkeit von Wasserschäden kann derzeit noch nicht ausgeschlossen werden.

Wir sind absolut überwältigt von der Welle der Solidarität und den zahlreichen Angeboten auf Unterstützung von Unternehmen, dem Stadtmarketing und der Stadt Gießen. Es gibt bereits Spendenaufrufe lokal von den Ortsvereinen der Gesellschaft Deutscher Chemiker, dem Jungchemikerforum und bundesweit von der Arbeitsgruppe junge Lebensmittelchemie.
Über Prof. Christoph Meinel (GDCh-Fachgruppe Geschichte der Chemie) sind schon nationale und internationale Kampagnen angelaufen.
Auch wenn der Brand natürlich eine Tragödie ist, so sehen wir darin auch die Chance, endlich dringend notwendige Sanierungen im Liebig-Museum, insbesondere in der Haus- und Sicherheitstechnik, aber auch energetische Maßnahmen durchzuführen.

Auf die Bemühungen, sich für die Aufnahme als Unesco-Weltkulturerbestätte – was nach wie vor ein
sehr langer Weg ist – zu bewerben, hat der Brand keine Auswirkungen. Wir sehen uns in der
Verantwortung, in Abstimmung mit dem Denkmalschutz und mit Unterstützung von Fachfirmen, die
Räume von Justus Liebig authentisch zu restaurieren und sind über jede Unterstützung sehr dankbar.